Mittlerweile schau‘ ich mir unsere Welt ja schon eine Weile an… und nach eingehender Überlegung muss ich sagen, ich kann mich nur wundern…
De facto ist es doch so: wir laufen als kleine Maxerl auf einer riesengroßen Steinkugel (= „Erde“, wie wir unsere Steinkugel liebevoll nennen) herum, die sich permanent dreht. Wodurch auch wir permanent mit ihr herumgewirbelt werden und regelmäßig kopfüber hängen. Während unsere Steinkugel durch den leeren Raum fetzt. An anderen Steinkugeln vorbei… die teilweise brennen (=Sonne), von giftigem Gas (=Venus, Jupiter…) umgeben sind, oder von Ringen aus Felsen, die schwebend um sie herumrotieren (= Saturn)… Steinkugeln in unterschiedlichsten Größen und Farben. Teilweise mit Ausblick auf explodierende Sterne, oder riesengroße schwarze Löcher, die alles in ihrer Umgebung verschlucken…
Aber das finden wir komplett normal! Sehr lustig! Das allein ist doch eigentlich schon total abgefahren und irre! Und unter der Annahme, dass DAS ja offensichtlich unsere Realität zu sein scheint, halte ich es egtl. fast für ein wenig banal und unspektakulär, dass wir vielleicht mit einer anderen Dimension, einer Geistigen Welt kommunizieren können… aber ok.
Ich persönlich finde es viiiel absurder, was hier sonst so abgeht… dass wir es schaffen, uns gegenseitig regelmäßig fertig zu machen. Dass permanent Einer glaubt, dem Anderen das blaue Schauferl aus der Hand reißen zu müssen, weil das viel schöner ist. Oder den Schlecker. Und wenn er den nicht kriegt, dann wird er ganz bös‘ und schmeißt eine Atombombe rüber. Wie ein Kindergartenkind auf Ecstasy.
Die Welt der „Maxerl“
Besonders super ist auch, dass wir das schöne System „Geld“ und „Arbeit“ erfunden haben, damit möglichst der Großteil der herumlaufenden Maxerl sich geißelt und absurden, selbst erfundenen Tätigkeiten und Regeln folgt. Selbst erfundenen Dingen nachläuft. Damit wir uns dann freiwillig den Großteil unserer Lebenszeit in kleine, finstere Zimmerchen (= Büros) setzen. Vor uns ein leuchtendes Kisterl (= Computerbildschirm) stehen haben und den ganzen Tag auf einem kleinen Bretterl (= Tastatur) herumdrücken. Dann freuen wir uns und sind stolz, weil wir was erreicht haben. Wenn wir nicht brav genug herumdrücken, kommt einer rein (= Chef) und schreit uns an… sagt uns, dass wir ganz ganz dumm und nutzlos sind.
Dann kriegen wir vielleicht weniger von den schönen, bunten Papierln (= Geld) am Ende einer Spanne von 30 Sonnenaufgängen (= Monat). Dann sind wir ganz traurig und weinen, weil wir uns nicht so viele Klumpertsachen kaufen können. Weil wir dann nicht noch mehr Millionen überflüssige Dinge (von I-Phone bis Flat-TV, oder die neueste „Alexa“, weil wir vergessen haben, wie man mit anderen MENSCHEN redet, oder noch 428 Kleidungsstücke, obwohl der dafür zuständige Kasten eh aus allen Nähten platzt…) horten können, wie ein Messie-Patient im Endstadium.
Da geht noch mehr
Weil wir doch so gerne den nächst größeren Betonklotz (=Wohnung oder Haus) möglichst auf Kredit erstehen wollen, um auch diesen bis oben hin mit Klumpertzeugs anzufüllen. Möglichst so, dass von der bisher dort vorzufindenen Natur nix mehr übrig ist – wir betonieren einfach alles fröhlich nieder und freuen uns, wenn dann kein blödes Käferl mehr unseren aufgeräumten Betongarten betritt. Und wir wollen auch gern um viele Papierln in ein tolles, erfundenes Flugzeug steigen und auf Urlaub fliegen. Wo wir uns dann mit 40 Millionen anderen Maxerln durch enge Straßen quetschen, was wir total erholsam finden. Wo wir dann noch mehr bunte Papierln gegen weiteres austauschbares Klumpertzeugs wechseln. Und dann sind wir außer uns vor Freude, wenn wir uns mit selbigen Maxerln in 2cm Abstand wie die Sardinen auf unbequemen Sonnenliegen in der unerträglichen Hitze grillen dürfen bis wir aussehen wie Chicken Tandoori im Todeskampf. Wir liegen so nah aneinander, dass wir dem Nachbarn beim Gähnen locker bis in den Magen schauen können. Bezaubernd! Dann stapfen wir elegant Richtung Meer, um uns gemeinsam im dreckigen Nass zu suhlen. Während die Ureinwohner (=Fische) lautlos um Hilfe blubbern.
Die Krone der Schöpfung
Aber ok… DAS ist natürlich total normal! Man kann wirklich glasklar erkennen, dass wir… und nur wir die Krone der Schöpfung sein müssen! Toll, wie wir uns weiterentwickelt haben und ein Gewinn für die Erde sind… mit all unseren spektakulären Ideen und Erfindungen! Ehrlich… was bleibt den Tieren auch anderes übrig, als dem bizarren Schauspiel der Maxerl schweigend zuzusehen? Uns ist ja nicht mehr zu helfen… aber alle machen mit und finden es total normal. Erstrebenswert! Super! Wir können garnicht genug kriegen. Wir wollen mehr. Höher, schneller, weiter! Und einem Maxerl ums andere hauts der Reihe nach den Vogel raus. Von Depression bis Burnout. Von Essstörung bis ADHS… werden immer mehr Maxerl diagnostiziert und alle wundern sich, warum plötzlich so vielen Maxerln die Sicherungen durchbrennen. Ja… wirklich total mysteriös und unerklärlich! Dann streuen wir ein hübsches „fit2work“ Programm drüber. Werfen ein paar Antidepressiva oder Ritalin-Tabletten ein. Zum Schluss noch eine kleine Reparatur im OP des plastischen Chirurgen unseres Vertrauens und weiter gehts… Richtung Selbstoptimierung… und Selbstzerstörung.
Der Elfenbeinturm
Ein System, das darauf aufbaut, dass es ohne weiteres Wachstum zu Staub zerfällt. Das darauf basiert, dass es immer viele Verlierer geben muss, damit einige wenige über ihre Leichen nach oben kraxeln und es sich im Elfenbeinturm gemütlich machen und alles an sich reißen. Wohl wissend, dass sie ohne die Basis nie die Spitze erreicht hätten. Rückgratlos sitzen sie im Thron und genießen die Aussicht auf das Leid der Welt. Leider ist die Weiterentwicklung nicht, dass Menschen an die Macht gelassen würden, die tatsächlich das Allgemeinwohl im Blick haben. Die nach einer fairen Lösung für alle suchen würden. Auch für die „Schwächeren“. Für die Menschen, die ganz unten in der Nahrungskette stehen. Oder für die Natur, die schon lange aus dem letzten Loch pfeift. Für die Tiere, die wir bereits erfolgreich in einem besorgniserregenden Ausmaß ausgerottet haben, ohne überhaupt mit der Wimper zu zucken.
Wenn DAS also der Maßstab für „normal“-sein ist… dann bin ich sehr gerne ein durchgeknallter freak! Dann finde ich es total ok, dass ich mit „Licht“ arbeite. Mit unsichtbaren Wesen und Energien kommuniziere. Dass ich Menschen dabei unterstützen möchte, wieder zu sich selbst zu finden. Zu ihren Gaben und Talenten. Damit sie sich wieder zutrauen, selbst die Instanz zu sein, die entscheidet, ob sie selbst und ihr Leben ok sind. Ob das, was man ihnen eingeredet hat, was wichtig ist im Leben zu erreichen oder zu besitzen, wirklich mit dem übereinstimmt, was sie bereits an Wissen in sich tragen.
Von Ecken und Kanten
Es ist mir egal, ob ich anecke. Es ist mir egal, ob man mich aufmüpfig findet. In einem kranken, kaputten System, ist es einfach die einzig gesunde Reaktion, anzuecken, finde ich. Ich weigere mich, da reinzupassen. Ich weigere mich, einfach alles als gegeben und richtig hinzunehmen, was man mir als erstrebenswert verkaufen möchte. Keine Lust, lächelnd mit den Lemmingen in den Abgrund zu springen. Still zu sein. Brav zu sein. Mich anzupassen. „Awakening“, also „Erwachen“ ist ein großer Begriff in der spirituellen Blase. Aber ich definiere das „Erwachen“ für mich nicht so, dass ich Yoga-Hosen tragen muss, oder einem Guru folge – welchen Namen er/sie auch immer tragen mag. Ich verstehe „Erwachen“ als das Aufwachen aus dieser permanenten „Betüdelung“ von Außen. Dem Aufwachen aus einem Dämmerzustand, wo ich immer jemanden brauche, der mir sagt wo‘s lang geht im Leben. Was ich tun soll. Was ich denken soll. Was ich arbeiten soll. Was ich kaufen soll. Was wichtig ist, damit ich auch „dazugehöre“ und wichtig bin. Welche Frisur ich tragen darf. Was ich anziehen soll, weil es gerade „modern“ ist… ehrlich… „I don‘t give a f*ck!“
Der Kompass
Das Tolle am „uncool-sein“ ist, dass irgendwann der Zeitpunkt kommt, an dem man es einfach gewohnt ist, nicht dem Mainstream zu entsprechen oder zu gefallen. Nein, ich finde es nicht erstrebenswert, dass wir dann alle wie ein Haufen Irrer durch die Gegend rennen und unseren kompletten Wahnsinn psychiatrisch ausagieren. Aber ich fände es schon schön, wenn endlich mehr Menschen zu sich selbst stehen würden. Mit Rückgrat. Ohne über Leichen zu gehen. Einer inneren Weisheit folgend. Einem inneren Kompass. Sofern man nicht gerade psychiatrisch so auffällig ist, dass einem der innere Kompass „spring den Mann in der Sitzreihe vor dir an und zieh ihm mit dem Besenstiel eins über“ zuschreit… Im Normalfall sagt einem der innere Kompass doch ganz genau, ob das, was man gerade macht/sagt, gut oder schlecht ist. Richtig oder falsch. Es ist an der Zeit, dass wir uns wieder auf uns selbst besinnen. Uns nicht nur unsere Macht zurückholen. Sondern auch wieder Verantwortung übernehmen. Für uns selbst, für unser Leben, für unser Handeln. Noch ist der Zug nicht abgefahren. Aber es ist nicht mehr 5 vor 12… sondern 30 Sekunden vor 12. Wir sollten es bald auf die Reihe kriegen, bevor der Schaden, den wir alle gemeinsam anrichten, nicht mehr zu stoppen ist. Das ist der Zeitpunkt im Leben, an dem ich wirklich gern mal einen Zauberstab hätte… Abracadabra! Aber hoffentlich kriegen wir‘s auch ohne hin. Aber hey… wenn nicht, dann werden wir halt bald gemeinschaftlich beim Petrus anklopfen… spätestens dann sind alle Zweifel an der Existenz der Geistigen Welt sowieso obsolet.

