Das Leben ist wie ein „Mensch-ärgere-dich-nicht“ oder „DKT“ Spiel. Erst wenn wir uns voll mit unserer Rolle identifizieren, können wir spielen. Wir gehen voll auf in unserer Rolle… wir freuen uns wie ein Schneekönig, wenn wir ein kleines Holzhäuschen auf ein buntes Spielfeld stellen dürfen oder ein paar bunte Papierzettelchen (= Geld) in die Hand gedrückt bekommen, weil wir z.B. den Start passieren. Wenn auf der Chance-Karte steht „bezahlen Sie eine Parkstrafe von 50€ sind wir tatsächlich verärgert. Als wäre all das real, als wäre all das relevant für unser Leben. Dabei ist es nur ein Spiel.
Das Spiel des Lebens funktioniert nach ähnlichen Regeln. Wenn wir in dieses Leben geboren würden mit dem bleibenden Wissen, dass der Tod quasi eine Illusion ist… dass das Leben danach weitergeht. Beim Auftauchen der ersten Hindernisse würden wir uns nicht voll hineinsteigern. Sei es, weil wir vor Herausforderungen wie „Krabbeln-lernen“ als Baby stehen oder weil wir in der Schule sitzen und lieber draußen in der Sonne herumlaufen würden, oder als Erwachsene vor einem Berg Rechnungen so hoch wie der Mount Everest sitzen. Bei jeder Gelegenheit würden wir denken: „egal, ist ja nur ein Spiel“ oder wir würden gar vom Tisch aufstehen, das Spielbrett in die Ecke schießen und aus dem Spiel aussteigen.
Gelernt… hätten wir genau garnichts. Deshalb macht es schon Sinn, dass wir uns komplett mit unserem Sein in diesem Leben, auf diesem Planeten identifizieren. Dass wir zumeist (zumindest lange Zeit) nicht wissen, dass wir im Marionettentheater nicht der „Kasperl“ sind, der das „Krokodil“ verjagen muss, sondern dass wir egtl. viel größer sind… dass wir der Mensch sind, der egtl. die Fäden in der Hand hat. Der sein Leben gestalten kann.
Spannend wird die Geschichte erst so richtig ab dem Zeitpunkt im Leben, zu dem wir feststellen, dass wir nicht nur eine Seele haben, sondern eine Seele SIND. Die gerade in diesen Körper INKARNIERT = „fleischgeworden“ ist. De facto ist dieser Körper unsere Maske, unser Kostüm, unser Avatar, der es uns ermöglicht, uns in diesem „Spiel“ zurechtzufinden. Das Spiel nach den Gesetzmäßigkeiten dieses Planeten zu spielen. Mir ist natürlich klar, dass 99,9% der Wissenschaftler bei dieser Aussage die Haare zu Berge stehen. Aber ich denke, früher oder später wird die Wissenschaft in eine ähnliche Denkrichtung gehen.
Wir werden in dieses Leben „reingeworfen“ und versuchen uns einen Reim darauf zu machen, was das hier egtl. alles ist bzw. wofür es gut ist und wie es weitergeht. Es gibt uns Sicherheit in diesen unfassbaren Weiten des Universums, wenn wir uns ein paar Experimente und Gedankenkonstrukte zusammenzimmern, die uns dann bestätigen, dass wir eh alles im Griff haben. Sonst würden wir vermutlich einen Gutteil unseres Lebens panisch schreiend durch die Gegend laufen, weil wir nicht wissen, was hier egtl. los ist.
Aber es ist schon tröstlich zu wissen, dass uns der Apfel vom Apfelbaum auf den Kopf fällt, weil es die Schwerkraft gibt, dass 1+1 gleich 2 ist, dass wir uns ausgerechnet haben, dass die Sonne von der Erde 149 597 870 km entfernt ist, dass wir gelernt haben Feuer zu machen, Häuser zu bauen und Worte zu erfinden, damit alle Anwesenden wissen, worum es geht, wenn einer „Feuer“ schreit. Sehr schön. Wir haben uns also einen Rahmen geschaffen, damit wir uns zurechtfinden. Das ist tatsächlich eine coole Sache und ich bin ehrlich sehr froh, dass all das schon jemand vor mir erledigt hat, sonst würde ich außer sinnloses vor-mich-her-brabbeln nicht viel erreichen in diesem Leben.
Nichts desto trotz bin ich der Meinung, dass der Rahmen, den wir uns selbst gesteckt haben, viiiiiiel zu eng ist. Viel zu eng für das, was IST. Zugegebenermaßen ist die Existenz allen Lebens vermutlich auch zu groß um sie überhaupt in menschliche Worte fassen zu lassen. Aber vielleicht können wir alle gemeinsam auch über den Tellerrand schauen. Ab und zu die Grenzen im Kopf überwinden und aus dem Gedanken-Gefängnis ausbrechen, in das wir alle bei Geburt hineingeworfen wurden. Versuchen über uns hinauszuwachsen – zum höchsten Wohl für alle Beteiligten. Danach strebe ich. Nicht nur, aber auch mit meiner Arbeit in der Zauberpraxis. Kommen Sie ein Stückchen mit?